Mit diesem Rückblick auf die Geschichte von PSG möchten wir dem Verein gratulieren, der nach dem Gewinn der Champions League 2025 aktuell in Europa im Trend liegt.
GRÜNDUNG UND GESCHICHTE DES PSG
Der Paris Saint‑Germain Football Club entstand 1970 aus dem Zusammenschluss zweier Vereine: dem 1969 gegründeten Paris Football Club und dem traditionsreichen Stade Saint‑Germanois, der seine Wurzeln bis ins Jahr 1904 zurückverfolgen kann. Das Ziel war es, sowohl die Stadt Paris als auch die Gemeinde Saint-Germain-en-Laye am Stadtrand zu repräsentieren.
PSG - 1970-1971
Nach einer turbulenten Anfangsphase und der Abspaltung des Paris FC stieg PSG Mitte der 70er Jahre in die Spitze des französischen Fußballs auf. In dieser Zeit gewann der Klub seine ersten Titel, darunter die Coupe de France in den Jahren 1982 und 1983. Dies war auch die Phase, in der sich die Identität des Vereins herausbildete und die Fanbasis rasant wuchs – befeuert vom Wunsch der Pariser Bevölkerung, einen erstklassigen Fußballklub in der Hauptstadt zu haben.
1986 holte PSG seine erste französische Meisterschaft, die 1994 erneut errungen wurde. In den 90er Jahren folgten weitere Erfolge mit den Pokalsiegen 1993, 1995 und 1998. 1996 erreichte der Klub seinen größten internationalen Triumph des 20. Jahrhunderts mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. In diesem Jahrzehnt festigte PSG seinen Status als einer der Spitzenklubs Frankreichs – unter anderem mit dem Einzug ins Champions-League-Halbfinale 1995.
Ab 1999 erlebte PSG sportliche Höhen und Tiefen sowie institutionelle Veränderungen, die sich auf die Ausrichtung des Vereins auswirkten. In manchen Spielzeiten, wie 2007, war der Klub sogar vom Abstieg bedroht. 2008 gewann PSG den Ligapokal und blieb im französischen Pokalwettbewerb erfolgreich mit weiteren Titeln in den Jahren 2004, 2006 und 2010.
Mit dem Einstieg katarischer Investoren gewann PSG 2013 erneut die Ligue 1 und etablierte sich dauerhaft an der Spitze des französischen Fußballs. Weitere Meisterschaften folgten in den Jahren 2014, 2015, 2016, 2018, 2019, 2020, 2022, 2023, 2024 und 2025.
In vielen dieser Jahre gelang zudem das Double mit dem Pokalsieg in der Coupe de France: 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2020, 2021 und 2025.
Diese beeindruckenden Erfolge zeigen, welch mächtige Kraft PSG im französischen Fußball geworden ist – und seit dem Triumph in der Champions League 2025 auch im internationalen Fußball. Bereits 2020 war der Klub in diesem Wettbewerb Finalist gewesen..
IDENTITÄT, WAPPEN UND ENTWICKLUNG DER TRIKOTS VON PSG
PSG war schon immer ein Klub, der Stil mit Ambition verbinden wollte. Von Anfang an strebte er danach, die Pariser Identität sowohl auf dem Spielfeld – mit modernem und attraktivem Fußball – als auch abseits davon zu verkörpern: Seit der Präsidentschaft von Daniel Hechter (1974–1978) ließ sich der Klub von der Mode und Eleganz der Hauptstadt inspirieren. Dieser Einfluss zeigt sich deutlich in den Trikots, die für ihre Zeit sehr modern, originell und sichtbar stilvoll waren.
Zwischen 1970 und 1973 trug Paris Saint-Germain ein rotes Trikot mit blauen und weißen Akzenten – eine Hommage an die Farben von Paris und Saint-Germain-en-Laye. Das klassischste PSG-Trikot, das sogenannte „Hechter-Trikot“, wurde 1973 von Daniel Hechter entworfen. Es ist blau mit einem vertikalen roten Streifen in der Mitte, flankiert von dünnen weißen Linien. Dieses Design wurde zu einem ikonischen Symbol und ist bis heute Teil der Klub-DNA. Es wurde häufig im französischen Pokal getragen oder neu aufgelegt – etwa in der Saison 2020/21 zum 50-jährigen Jubiläum des Klubs. In den 1990er- und 2000er-Jahren kamen modernere Materialien und alternative Designs zum Einsatz, darunter Details wie pinselstrichartige Andeutungen des Eiffelturms oder impressionistisch angehauchte Muster..
Erstes PSG-Wappen
Auch das Vereinswappen entwickelte sich im Laufe der Jahre weiter. Das erste markante Logo (1970–72) zeigte einen blauen Ball mit einem roten Schiff auf einem der weißen Panels. 1972 wurde zur Betonung der Pariser Identität das ikonische rote Eiffelturm-Design eingeführt. Zusätzlich enthielt das Wappen eine königliche Wiege und eine Lilienblüte – ein Symbol der Gemeinde Saint-Germain-en-Laye, dem Geburtsort von König Ludwig XIV. Die Lilie ist ein Symbol der französischen Monarchie und war mit diesem König verbunden. 1982 kam eine Darstellung des Parc des Princes-Stadions hinzu, die bis 1990 Teil des Wappens blieb. Nach weiteren Änderungen in den 1990er-Jahren kehrte man 1996 zum historischen Wappen zurück. 2013 wurde das Design modernisiert: Der Schriftzug „PARIS“ wurde hervorgehoben, historische Elemente vereinfacht, die Lilienblüte blieb – die königliche Wiege wurde hingegen entfernt..
Aktuelles PSG-Wappen
RIVALITÄTEN ZWISCHEN PSG UND OLYMPIQUE DE MARSEILLE UND ANDEREN
Paris Saint-Germain pflegt seine bekannteste Rivalität mit Olympique de Marseille – im sogenannten „Le Classique“, dem Klassiker des französischen Fußballs. Diese Begegnung, die in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren an Bedeutung gewann, symbolisiert eine starke Gegensätzlichkeit zwischen der Hauptstadt (Paris) und dem Süden (Marseille) und ist sowohl auf dem Spielfeld als auch zwischen den Fangruppen von großer Spannung geprägt. Die beiden Stadien – das Stade Vélodrome von OM und der Parc des Princes von PSG – kochen bei jedem Duell regelrecht über. Bis zum Jahr 2025 war Olympique de Marseille der einzige französische Klub, der die UEFA Champions League gewonnen hatte, was den Druck auf das Pariser Team, diesen Titel endlich zu holen, noch weiter erhöhte.
Was andere Klubs der Stadt Paris betrifft, so war PSG in den letzten Jahren der einzige Verein, der in der Ligue 1 spielte – obwohl es in der Hauptstadt mehrere professionelle Fußballvereine gibt, etwa Red Star Paris im Viertel St-Ouen oder den heute im Amateurbereich aktiven Racing Club Paris. Beide Teams konnten jeweils fünfmal den Coupe de France gewinnen. In diesem Jahr bekommt PSG in der Ligue 1 Konkurrenz aus der eigenen Stadt: Paris FC kehrt nach 46 Jahren in die höchste französische Spielklasse zurück.
LEGENDÄRE SPIELER DES PSG
Paris Saint-Germain war die Heimat zahlreicher Legenden. In den 1990er-Jahren verbanden sich Namen wie Safet Sušić, Luis Fernández oder Dominique Bathenay mit den erfolgreichen Ausgaben der nationalen Pokalwettbewerbe. In der modernen Ära haben Spieler wie Ronaldinho, Pauleta, Ibrahimović und Mbappé mit ihrem Talent und Charisma die Geschichte des Klubs neu geschrieben.
Heute richten wir unseren Blick auf vier ausländische Spieler, die PSG geprägt haben::
Mustapha Dhaleb - PSG
Mustapha Dhaleb : Ein fantastischer offensiver Mittelfeldspieler aus Algerien, eine Legende des PSG und der algerischen Nationalmannschaft der 1970er- und 1980er-Jahre. Geboren 1952 in Béjaïa, Algerien, begann er seine Karriere 1969 beim CS Sedan-Ardennes und wurde 1971 an den algerischen Klub CR Belouizdad ausgeliehen, bevor er sich 1974 Paris Saint-Germain anschloss, wo er bis 1984 blieb. In diesem Zeitraum war er mit 85 Treffern der beste Torschütze des Vereins in der französischen Liga. 1977 wurde er von France Football zum besten ausländischen Spieler der Liga gewählt. Mit PSG gewann er den Coupe de France in den Jahren 1982 und 1983.
Nabatingue Toko - PSG
Nabatingue Toko : Dieser Stürmer wurde 1952 im Tschad geboren und spielte von 1980 bis 1985 für PSG, nachdem er zuvor für OGC Nizza, RC Strasbourg und Valenciennes aktiv war. Mit seiner physischen Stärke spielte er eine wichtige Rolle im Angriff, trug mit Toren und Vorlagen zum Wachstum des Vereins bei. Er war Teil der Mannschaft, die 1982 den ersten großen Titel des Klubs, den Coupe de France, gewann – Toko traf im Finale. Auch 1983 holte er mit dem Team den Pokal. Zudem erzielte er das erste Tor des Klubs in einem Spiel des Europapokals der Pokalsieger. Auch wenn er nie ein Superstar war, so waren seine Auftritte in entscheidenden Momenten von großer Bedeutung. In Paris bestritt er 171 Spiele und erzielte 43 Tore – ein Name, der zurecht Teil der Klubgeschichte ist.
Safet Sušić - PSG
Safet Sušić : Dieser Mittelfeldspieler, bekannt als „Pape“, wurde 1955 in Zavidovići im ehemaligen Jugoslawien geboren, heute Bosnien und Herzegowina. Für FK Sarajevo bestritt er rund 600 Spiele und erzielte etwa 400 Tore. 1982 wechselte er zu PSG und wurde in den 1980er-Jahren bis zu seinem Abschied 1991 zu einer wahren Klublegende. Mit PSG gewann er die Ligue 1 im Jahr 1986 und den Pokal 1983. Für die Fans des Vereins ist Sušić bis heute ein Idol. Er beendete seine Karriere beim Red Star aus Saint-Ouen. Der deutsche Stürmer Gerd Müller sagte einst über ihn: Viele seiner Mitspieler hätten dafür bezahlen müssen, an seiner Seite spielen zu dürfen!
Raí - PSG
Raí Souza Vieira de Oliveira : Geboren 1965 in Brasilien, kam Raí 1993 vom São Paulo FC, wo er bereits als zweifacher Copa-Libertadores-Sieger (1992, 1993) glänzte, nach Paris. Obwohl sein Start in der französischen Hauptstadt schwierig war, entwickelte er sich zu einer Schlüsselfigur und einem der beliebtesten Spieler der Fans. Als eleganter, technisch versierter und visionärer offensiver Mittelfeldspieler zeichnete er sich nicht nur durch entscheidende Tore und Spielklasse aus, sondern auch durch seine stille Führungsqualität und Fairness. Er war Kapitän und Symbolfigur des PSG in einer der erfolgreichsten Phasen des Vereins. Mit dem Klub gewann er sechs Titel, darunter die Ligue 1 (1993–94), zwei französische Pokale (1995, 1998), zwei Ligapokale, den Supercup sowie den historischen Europapokal der Pokalsieger 1996. Sein Einfluss in der Kabine und seine Leistungen in großen Spielen machten ihn zur wahren Legende des Parc des Princes.
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Zum Abschluss stellen wir zwei Links zu PSG-Kindertrikots aus den 70er- und 80er-Jahren bereit, damit alle Eltern diese Fußballleidenschaft stolz mit ihren Kindern teilen können – bestens ausgestattet mit historischen Trikots. Wie man sieht, handelt es sich um das legendäre Hechter-Trikot in zwei Varianten: mit V-Ausschnitt und mit Polokragen aus zwei verschiedenen Epochen.
Paris-Trikot aus den Jahren 1976–79 | Kind
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Nach diesem glanzvollen Jahr 2025, das allen PSG-Fans noch in hundert Jahren in Erinnerung bleiben wird, bleibt abzuwarten, wie sich der Hauptstadtklub weiterentwickelt. Ist dieser Triumph vielleicht der Auftakt zu einer Serie von Champions-League-Titeln? In zwanzig Jahren schauen wir nochmal nach!
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