Die Fußballnationalmannschaft der Deutschen Demokratischen Republik dürfte für die jüngeren Fußballfans unbekannt sein. Aber ihre Geschichte verdient es, erzählt zu werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das besiegte Großdeutschland zwischen Ost und West geteilt. Aus dieser Teilung gehen zwei Fußballnationalmannschaften hervor. In diesem Artikel werden wir über die ostdeutsche Fußballnationalmannschaft sprechen, die als Deutsche Demokratische Republik, DDR oder Ostdeutschland, bezeichnet wird.

Die DDR wurde 1949 auf dem deutschen Territorium gegründet, das unter die Besatzung der Sowjetunion fiel. Diese Nation existierte bis zum Fall der Berliner Mauer im Jahr 1990 und der Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten resultierte in dem, was wir heute einfach als Deutschland kennen.

Während der gesamten Existenz Ostdeutschlands gab es infolge des Kalten Krieges Spannungen zwischen dem Westblock und den kommunistischen Ländern. Sie wollten zeigen, welche politische und wirtschaftliche Verwaltung effizienter war, seien es die der westlichen Demokratien mit kapitalistischer Wirtschaft oder die der kommunistischen Länder mit staatlich geplanter Wirtschaft. Tatsächlich erkannte Westdeutschland das den deutschen Staat im Osten erst in den 1970er Jahren an und betrachtete die Nation als ein Territorium unter sowjetischer Besatzung. Berlin-Ost war die durch die Berliner Mauer geteilte Hauptstadt.


Dies war im Großen und Ganzen der politische Kontext. Aber was ist die Geschichte der Fußballmannschaft? Wurde sie von der Fußballmacht Westdeutschland überschattet? Werfen wir einen Blick auf ihre Geschichte.

Die Spieler der ostdeutschen Mannschaft kamen von Mannschaften aus dem östlichen Territorium wie Dynamo Berlin, Lokomotive Leipzig, Dynamo Dresden oder Carl Zeiss in Jena, Magdeburg, dem FC Karl-Marx-Stadt – das heutige Chemnitz – und Hansa Rostock. Alle diese spielten in der ersten Liga, der DDR-Oberliga, die vom ostdeutschen Fußballverband organisiert wurde.

Von all diesen Vereinen war Dynamo Berlin mit 10 DDR-Oberliga-Titeln die Mannschaft mit den meisten Titeln. Auf den Berliner Verein folgte Dynamo Dresden mit 8 und der FC Vorwärts Berlin mit 6 Titeln, gefolgt von Jena, Magdeburg und Karl-Marx-Stadt mit jeweils drei Titeln. Auf internationaler Ebene war Magdeburg der einzige Klub, der einen europäischen Sieg erringen konnte, nämlich den Europapokal der Pokalsieger 1974 gegen den AC Mailand, ein Meilenstein in der Zeit des Eisernen Vorhangs.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass heute von all diesen Vereinen keiner in der Bundesliga und nur drei von ihnen in der zweiten Liga spielen: Energie Cottbus, Hansa Rostock und Union Berlin. Wie in anderen Bereichen der deutschen Gesellschaft erfolgte die Wiedervereinigung nicht zu gleichen Bedingungen und zum Nachteil Ostdeutschlands. Viele dieser Mannschaften stiegen nach und nach in niedrigere Kategorien ab und verloren ihren einstigen Ruhm. Der FC Berlin, spielt heute in der fünften Liga, Dynamo Dresden spielt gemeinsam mit Rostock und Jena und dem einst erfolgreichen 1. FC Magdeburg in der dritten Liga.

Was die Auswahl der DDR betrifft, so wurde sie durch das Potenzial dieser Mannschaften genährt, war aber nicht so erfolgreich wie ihr Rivale aus der Bundesrepublik. Möglicherweise liegt der Grund dafür in der Schwierigkeit, das Geschehen auf dem Spielfeld durch politischen Einfluss zu kontrollieren. Der Fußball ist unberechenbar, und im kommunistischen Block zog man es vor, Ressourcen der Leichtathletik oder Einzelsportarten zu widmen, in denen die Athleten mit Doping kontrolliert werden konnten. Viel ist über diese Tragödie vieler Athleten gesagt worden. Unter vielen könnte dies einer der möglichen Gründe sein.


BEDEUTENDE ERGEBNISSE DER DDR-NATIONALMANNSCHAFT BEI DER WELTMEISTERSCHAFT, DEN EUROPAMEISTERSCHAFTEN UND DEN OLYMPISCHEN SPIELEN:



Ihre Teilnahme an großen Wettbewerben war sehr begrenzt. Sie nahm lediglich an der WM 1974 in der BRD teil und schied im Achtelfinale aus. Eine Teilnahme an der Europameisterschaft blieb ihnen komplett verwehrt.

Ihre größte Stunde schlug bei den Olympischen Spielen. Und das ist nicht verwunderlich, denn die Olympischen Spiele waren das beste Schaufenster für die kommunistischen Länder, wo sie ihre sportliche Kraft, ihre eiserne Disziplin durch die Medaillenauszählung ihrer Athleten unter Beweis stellten. Bei den Olympischen Spielen duellierten sich die beiden gegenüberliegenden Seiten des Eisernen Vorhangs.


Weltmeisterschaft 1974

Es ist die einzige Weltmeisterschaft, an der das ostdeutsche Team teilgenommen hat – und es gab herausragende Momente, die in der Geschichte niedergeschrieben wurden. Genannt sei das Spiel, in dem sich die beiden Deutschen Mannschaften überraschend mit 1:0 zugunsten der DDR trennten. Sie waren in der Auslosung in derselben Gruppe gelandet, und die deutsche Mannschaft aus der BRD galt in dieser Gruppe als Favorit. Große Stars wie Beckenbauer, Torhüter Sepp Maier, Breitner oder Müller spielten in der westdeutschen Mannschaft. Deshalb war das Tor von Jürgen Sparwasser auch so symbolträchtig. In der DDR-Mannschaft finden wir mit Joachim Streich, Hans-Jürgen Kreische und Eberhard Vogel die drei großen Torschützen für Ostdeutschland.

Aber im Fußball ist das Schicksal eher grausam zu den weniger starken Mannschaften. Bei der WM 1974 ging die westdeutsche Mannschaft schließlich als Sieger hervor, während die Auswahl Ostdeutschlands auf dem sechsten Platz landete. Der Grund: Durch den Sieg von Ost gegen West fiel es den Westdeutschen in der nächsten Gruppenphase leichter, sodass sie zum Beispiel nicht gegen Brasilien antreten mussten.

Alemania del Este (DDR) Mundial 1974                                                                Ostdeutschland (DDR) WM 1974

Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal 

Ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen hinterließ eine gute Serie von Triumphen wie die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal, wo man Polen im Finale mit 3:1 durch Tore von Hartmut Schade sowie Martin Hoffmann und Reinhard Haefner besiegte. Die Sowjetunion gewann die Bronzemedaille, die unterstreicht, welchen Wert die Länder des Ostblocks auf die Fußballmannschaften bei den Olympischen Spielen legten.

Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau

Vier Mannschaften aus östlichen Ländern spielten bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau in den Halbfinals: die Deutsche Demokratischen Republik, die Sowjetunion, die Tschechoslowakei und Jugoslawien rangen um den Einzug ins Finale. Das Finale wurde schließlich zwischen den Fußballmannschaften der DDR und der Tschechoslowakei ausgetragen, die mit 1:0 gewinnen. In der deutschen Mannschaft spielt unter anderem Wolfgang Steinbach, der als der beste Spieler in der Geschichte Magdeburgs gilt.


Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio 1964 und München 1972

Bei den Olympischen Spielen von Tokio 64 wird Deutschland nach dem 3:1-Sieg um die Bronzemedaille gegen die Vereinigte Arabische Republik Dritter und gewinnt das Spiel. Die Goldmedaille ging an Ungarn und die Silbermedaille an die Tschechoslowakei.

Bei den Olympischen Spielen 72 in München gewinnt die ostdeutsche Mannschaft das Spiel um den dritten Platz gegen die Sowjetunion von Blochin. Gold geht an die polnische Fußballmannschaft und die Silbermedaille an die ungarische Mannschaft. In der deutschen Mannschaft finden wir Spieler wie Bernd Bransch, den Kapitän, Jürgen Pommerenke, Jürgen Sparwasser, Hans-Jürgen Kreische sowie den Torschützen Joachim Streich und den Torhüter Jürgen Croy.




MYTHISCHE FUßBALLER DER DDR - OSTDEUTSCHE FUßBALLLEGENDEN

Der DDR-Fußball brachte ikonische Figuren hervor, die allen ostdeutschen Fans in guter Erinnerung bleiben.
Es lohnt sich, einige Namen noch einmal Revue passieren zu lassen:


Internationalität: Joachim Streichder berühmte Stürmer der DDR-Oberliga, der sich der größten Internationalität in der Geschichte seines Landes rühmt, spielte 102 Spiele mit der deutschen Mannschaft. Nach der neuen FIFA-Regelung zu Länderspielen wurden ihm später jedoch die vier Spiele bei der Olympia 1972 aberkannt. Er ist auch der beste Torschütze in der Geschichte des ostdeutschen Fußballs.

Toschützen: Joachim Streich mit 55 Toren, Hans-Jürgen Kreische mit 25 Toren, Eberhard Vogel mit 25 Toren

Joachim Streich war mit 55 Toren der Toptorschütze Ostdeutschlands. Von 1969 bis 1984 war er 98-mal Nationalspieler. Bei den Olympischen Spielen 1972 nahm er 1974 an der Weltmeisterschaft teil, bei der die DDR die Bronzemedaille gewann. Er spielte unter anderem beim FC Hansa Rostock und beim FC Magdeburg und gewann 1977, 1979, 1981 und 1983 den Titel des besten Torjägers der DDR-Oberliga.


Torhüter: Jürgen Croy der als bester Torhüter der Deutschen Demokratischen Republik gilt, nahm 1974 an der Weltmeisterschaft und 1976 an den Olympischen Spielen in Montreal teil.

Kapitäne: Bernd BranschNationalspieler von 1967 bis 1976 bei 72 Einsätzen und berühmter Mannschaftskapitän. Er spielte die meiste Zeit seiner Karriere beim SC Chemie Halle und wurde 1968 und 1974 zweimal zum besten Spieler der DDR-Oberliga gewählt.

Bernd Bransch y Beckenbauer, capitanes de Alemania en 1974                                          Franz Beckenbauer und Bernd Bransch, die deutschen Kapitäne bei der WM 1974


Er spielte in beiden deutschen Teams: Matthias Sammer, 1967 in Dresden geboren, wuchs in Ostdeutschland auf und spielte in seiner Jugend bei Dynamo Dresden. Nach dem Fall der Mauer wechselte er zum VfB Stuttgart in Westdeutschland. Er spielte auch für Inter Mailand, aber seine erfolgreichste Zeit hatte er bei Borussia Dortmund, wo er 1997 zum Sieg in der Champions League und zwei deutschen Meisterschaften beitrug. Er war der Ballon d'Or-Gewinner 1996, als er bereits in Westdeutschland spielte. Er ist ein interessanter Spieler, weil er im Ostblock ausgebildet wurde und nach der Wiedervereinigung Teil der Riege der großen deutschen Spieler wurde. In diesem Sinne ist er ein Symbol der Vereinigung.

Historische Momente: Jürgen Sparwasserverblüffte die Welt mit einer Sternstunde der Fußballgeschichte: dem berühmten Tor, das er an Torhüter Sepp Maier vorbei zum Sieg während der Weltmeisterschaft 1974 gegen Westdeutschland schoss. Es war ein Spiel der Gruppenphase, aber dieses Tor brachte den Ostdeutschen einen Platz an der Spitze der Gruppe vor ihren deutschen Rivalen ein, was bedeutete, dass sie auf gefährlichere Gegner wie Brasilien treffen mussten. Wie zuvor erwähnt, wurde die BRD später Weltmeister. Dies sind die Spiele des Fußballschicksals. Die DDR-Spieler wurden Sechster. Er nahm an den Olympischen Spielen 1972 teil, als die DDR die Bronzemedaille gewann. Seine Karriere verbrachte er hauptsächlich beim 1. FC Magdeburg, wo er in den 1970er Jahren dazu beitrug, dass der Verein dreimal die Oberliga gewann. Ein Jahr vor dem Fall der Berliner Mauer siedelte er in den Westen über.



Die Retro-Fußballtrikots der DDR tragen die Initialen der Deutschen Demokratischen Republik als ihr Markenzeichen und zusammen mit ihrem Wappen, einem Hammer und einem Zirkel eingeschlossen von einem Ährenkranz. Drei sehr wichtige Ebenen eines jeden Staates: die Landwirtschaft, die Industrie und und die Wissenschaft, die durch den Zirkel repräsentiert wird.

Camiseta Retro DDR 1974                                                                    Retro-Trikot DDR 1974

Sie können den Retrofootball®-Bereich besuchen, der den deutschen Vintage-Fußballtrikots gewidmet ist, und in dem wir beide Fußballnationalmannschaften wiedervereint haben. Darunter finden Sie das berühmte Sparwasser-Tor-Trikot, das DDR-Trikot der Weltmeisterschaft 1974 in Blau oder das weiße Trikot der DDR-Teilnahme an Weltmeisterschaft 1974 sowie das DDR-Trikot 1983.

DDR frente a Argentina mundial 1974                                                              DDR gegen Argentinien, WM 1974

Wir lieben die Geschichte des Fußballs, und es besteht kein Zweifel daran, dass die Trikots des Ostblocks der DDR ein Hit bei unseren Followern sind. Lasst euch dieses Symbol einer Zeit nicht entgehen, die eine Spur der guten Zeiten hinterlassen hat, und vor allem der Spieler, die die Träume der Fans möglich gemacht haben.